Rüstung reinigen

Die Lagersaison ist bei uns zu Ende. Das letzte Lager wurde abgesagt. Jetzt müssen die ganzen Metallflächen wie Helm, Handschuhe und Schwert einmal gereinigt werden. Aber wie? Man findet viele Tipps, aber welche funktionieren? Ich habe es erst mit Balistol und einem feinen Schleiffix versucht…Aber ohne polieren wird das nix. Also ab in den Baumarkt und einen Polituraufsatz besorgen. Hier habe ich mich dann für das Komplettpaket entschieden und einen groben und einen feinen Aufsatz im Paket gekauft.

Mit der Bohrmaschine und dem Aufsatz gehts dann los. Paste auf den groben Aufsatz und los gehts!

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Auf diese Art macht es irgendwie sogar Spaß das Material zu reinigen.

Nachdem die Flächen mit dem groben aufsatz bearbeitet wurden gehts noch ans polieren. Also wechsel auf den feinen Aufsatz und Paste ran.

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Das Resultat kann sich sehen lassen. Und es hält einige Zeit vor! Der Material kann nun doch einige Zeit liegen (1-2 Monate)!

So, am Schwert hier noch der kleine vergleich zwischen vorher und nacher. Ich hätte vielleicht noch die PAste von der groben Reinigung komplett abreiben sollen, aber man lernt ja immer was dazu :-).

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Vorher

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Nachher

Museum – Germanischen Nationalmuseum Nürnberg

Ich bin mit meiner Liebsten nach Nürnberg gefahren um ein Museum zu besuchen. Wir sind ins Germanische Nationalmuseum gegangen und haben dort viele Stunden verbracht. Das Museum ist groß genug um dort einen Tag verbringen zu können. Aus Zeitmangel haben wir uns aber nur der Mittelalterabteilung gewidmet…

Es war überwältigend, die vielen Stücke begeisterten und einfach nur noch.

Nach mehreren Stunden verließen wir das Museum ziemlich fix und fertig aber mit vielen neuen Eindrücken und Erkenntnissen

Färben mit Zwiebelschalen

Meine Liebste stand mal wieder vor den Färbertöpfen und hat auf ihrem Blog  das Ergebnis geteilt. Dieses mal waren es Zwiebelschalen, passend zur Jahreszeit, und für uns gab es Zwiebelkuchen um genug Schalen zu erhalten.

Ihr braucht:

• Zwiebelschalen

• Wolle (vorgebeizt mit Alaunsalz)

• Färbertopf

Den Kochtopf, den ihr fürs Pflanzenfärben und dem Beizen von Wolle verwendet, dürft ihr nicht mehr zum Zubereiten von Lebensmitteln verwenden. Auch die Zutaten fürs Färben oder Beizen sollten getrennt von Lebensmitteln aufbewahrt werden. Ich achte immer darauf, dass keine Lebensmittel in der Nähe sind, wenn ich in unserer Küche färbe. Zudem arbeite ich immer bei weit geöffnetem Fenster.

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Um ein schönes goldgelb zu färben benötigt ihr Zwiebelschalen im Verhältnis 2:1. Das heißt, habt ihr 100g Färbegut, braucht ihr 200g Zwiebeln. Allerdings sind Zwiebelschalen sehr ergiebig und ich habe noch gut zwei weitere Züge mit dem Sud färben können. Haltet also gerne vorgebeizte Wolle auf Vorrat, wenn ihr nichts vom Farbsud verschwenden wollt. Setzt den Kochtopf auf und kocht die Wolle gleich direkt mit den Zwiebelschalen auf.

Kontaktfärbungen (so nennt man das gleichzeitige Kochen von Färberdrogen und Wolle) sind eine ordentliche Schweinerei, da sich immer etwas im Wollgewebe verfängt. Wer also vermeiden möchte, dass Zwiebelschalen in der Wolle hängen bleiben, kann auch zuvor einen Sud Kochen und die Schalen absieben, ehe die Wolle in den Topf gegeben wird.

Ich habe den ersten Zug knapp 40 Minuten köcheln lassen, ehe ich sie zum abkühlen und auswaschen heraus genommen habe.

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Ich habe mich bei meinem ersten Versuch sehr auf das Verhältnis von 2:1 verlassen und viel zu wenig Wolle vorgebeizt und musste einfach unvorbearbeitete Wolle hinterherwerfen. Zu meiner Überraschung nahm die Wolle die Farbe gut an und hat auch beim auswaschen kaum an Farbintensität verloren.

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Burgen und Festungen – Burg Rötteln

Meine Liebste und ich waren auf Burgentour und haben uns die Burg Rötteln bei Lörrach angeschaut.

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Im Jahre 1259 wird die Burg das erstemal urkundlich erwähnt und war im Besitz der Herren von Rötteln, einem edelfreien Geschlecht, als Lehen der Habsburger. Aus dieser Zeit, wahrscheinlich aber bereits schon davor, stammt die Oberburg.

Später ging die Burg an die Marktgrafen Hachberg-Sausenberg, unter welchen die Burg im 15. Jahrhundert weiter ausgebaut wurde. Grabungen belegen aber, dass die Unterburg wahrscheinlich schon vor den neuen Besitzern angefangen wurde.

Weitere Ausbauten erfolgten im 16. Jahrhundert durch die Marktgrafen von Baden. Nach dem Bauerkrieg von 1525 wurde der Vorplatz, der Kapf, zur Bastion ausgebaut.

Die Burg wurde dann im Holländischen Krieg in der Nacht vom 29. auf den 30. Juni 1678 in Brand gesetzt und zerstört und verlor an Bedeutung. Ab 1925 kümmert sich der zu dieser Zeit entstandene Röttelnbund um den erhalt der Ruine. Heute verwaltet die staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg des Finanzministerium Baden-Württemberg die Ruine.

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Die Unterburg kann kostenlos besichtigt werden. Ein Wappen über dem mehrstufigen unteren Burgtor läßt schon den imposanten Bau erahnen. Hinter dem Tor laden eine Burgschänke und ein Biergarten zum verweilen ein. Für Festspiele gibt es eine Bühne. Stück für Stück nähert man sich dem Übergang zur Oberburg.

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Ein kleiner Wegzoll öffnet den Weg in ein kleines Museum und zur Oberburg. Verschiedene Funstücke, mittelalterliche Waffen und ein Modell der Burg in der letzten Ausbauphase kann man  dort betrachten. Uns fehlten leider ein wenig die Datierungshinweise im ganzen Museum und man hat das Gefühl, dass manche Fundstücke einfach mal in die Vitrinen “geschüttet” wurden.

Nach dem wir uns nun das kleine Museum angeschaut haben ging es nun über ein Holzbrücke in die Oberburg.

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Hier kann man den Südturm und den Bergfried hinaufsteigen und eine wunderbare Aussicht genießen, auch wenn die Burgen ursprünglich nicht dafür gebaut wurden.

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Direkt am Eingang zur Oberburg gibt es eine Stelle, an welcher man vermuten kann, dass die Burg auf harten Felsen errichtet wurde. Bei genaueren hinsehen erkennt man wie sich auf den Felsen die Mauern erheben.

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Brombeerfärbung

Meine Liebste hat auf ihrem Blog  ihre selbstgesponnene Wolle mit Brombeeren gefärbt. Warum ich das sage? Ganz einfach, es ist erstens selber gesponnene Wole, also ein klassisches altes Handwerk und dann auch noch natürlich gefärbt.

So, und wie geht das?

 

Ihr braucht:

• ca 250g Brombeeren (frisch oder TK)

• vorgebeizte Wolle

• Färbertopf und andere -Materialien

Den Kochtopf, den ihr fürs Pflanzenfärben und dem Beizen von Wolle verwendet, dürft ihr nicht mehr zum Zubereiten von Lebensmitteln verwenden. Auch die Zutaten fürs Färben oder Beizen sollten getrennt von Lebensmitteln aufbewahrt werden. Ich achte immer darauf, dass keine Lebensmittel in der Nähe sind, wenn ich in unserer Küche färbe. Zudem arbeite ich immer bei weit geöffnetem Fenster.

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Übergießt die Brombeeren mit genügend Wasser und bringt das Ganze zum Kochen. Ich habe meine Beeren ca. 30 Minuten köcheln lassen und hatte eine sehr schöne Farbe am Schluss bekommen.

Nach der Ziehzeit siebt ihr die Beeren gut ab. Ich habe noch frisches Wasser auf die Pampe gegeben, um möglichst viel Farbstoffe herauszuspülen. Anschließend legt ihr die vorgebeizte Wolle ins Färberbad und lasst sie mindestens 1 Stunde darin. Zu beginn nimmt die Wolle die Farbe schnell an, bleicht aber schnell aus, wenn Wasser nachgekippt werden muss. Nach der Kochzeit ist die Farbe im Wollgewebe fixiert. Lasst den Sud mit der Wolle darin gut auskühlen (am besten über Nacht), ehe ihr die Wolle mit ein bisschen Seife oder Duschgel vorsichtig auswascht.

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Paternosterkette

Bei einem Tagesausflug nach Regensburg fanden meine Liebste und ich eine Platte in der Nähe des Doms auf welcher zwei Personen mit einer Paternosterkette abgeildet waren. Uns daran orientierend stellten wir zu hause selber welche her.

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Ich vermute, dass die Kette, auch wenn auf der Platte anders dargestellt, durchgägnig mit Perlen besetzt war. Gut zu erkennen ist auf jedenfall die beiden Enden mit je einem Tassel. Die Anzahl der Perlen orientiert sich am Rosenkranz, da der Paternoster dessen Vorgänger ist.

Wir wählten für die Umsetzung Holzperlen in zwei Größen, sowie ein Seidengarn für die Tasseln aus.

Die Perlen werden auf einen Faden aufgefädelt und an beiden Enden mit einer Tassel versehen. Zwischen zwei dicken Perlen werden zehn kleine aufgefädelt. Insgesamt werden 60 kleine und sieben große Perlen verwendet.

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Hochburgfest am 7.9.2013

Am Sonntag den 7.September war unsere Gruppe auf dem Hochburgfest bei Emmendingen vertreten. Das Wetter lies sich nicht lumpen und so konnten wir uns keineswegs über einen Magel an Besuchern beschweren.

Die Hochburg ist eine der größten Festungs- und Burganlagen Badens und wurde erstmalig im 12.Jahrhundert urkundlich erwähnt.

Viele Besucher intressierten sich (neben dem Essen dass es natürlich auf derartigen Festchen gibt) auch für die lagernden und ausstellenden Gruppen. Wir boten unsere Rüstungen und Waffen zum schauen und anprobieren an und zeigten wie lange es dauert bis man(n) sich gerüstet hat.

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Da aber Waffen bekanntlich nicht nur zum anfassen gemacht wurden, lieferten wir uns mit unserer Nachbargruppe noch einen kleinen Freikampf.

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Natürlich gab es aber nicht nur schnödes Waffenhandwerk zu beschauen, auch hatten die Liebste und ich unser Schauzelt dabei und auch geöffnet.

Meine Liebste zeigte zusätzlich, wie mit der Handspindel Wolle gesponnen wurde. Viele Besucher blieben interessiert stehen und bestaunten was sie sahen. Leider war kein Seelenfänger zu Gegen…

Insgesamt war es ein schönes Lager und die Zeit ging wie üblich viel zu schnell vorbei.

Kettenhandschuh – Teil 1- Die Stulpen

Nachdem ich nun vor 2 Jahren angefangen habe mir ein eigenes Kettenhemd zu fertigen und nebenbei auch noch eine Helmbrünne für einen Bekannten angepasst habe, wurde ich gefragt, ob ich nicht auch Handschuhe mit einem Kettengeflecht überziehen könne. Natürlich habe ich “ja” gesagt und mich ans Werk gemacht.

Das Geflecht besteht aus einem einfachen 4-in-1 Muster. Ich verwende fertige Federstahlringe mit 8mm Innendurchmesser, die bereits von Haus aus geöffnet sind.DSC_0002

Ich beginne damit, dass ich eine Grundeinheit des 4-in-1 Geflechts herstelle.  Hierzu schließe ich mit Hilfe von zwei Zangen erst 4 Ringe, öffne den fünften und fädle die vier geschlossenen ein. Nun schließe ich den fünften Ring wieder.DSC_0052

Dieses Grundeinheit verbinde ich mit weiteren nun zu einer Kette. Dabei entsteht nun an der Naht von selbst wieder ein weiteres 4-in-1 Muster.DSC_0053

Die Länge des Geflechts passe ich großzügig an den Umfang der Stulpe des Handschuhes an. Durch regelmäßiges anziehen des Handschuhes und anlegen der Kette prüfe ich, ob es um die Stulpe reicht.DSC_0055

Sobald die ganze Stulpe bedeckt ist verbinde ich die beiden Enden miteinander und Teil 1 ist erledigt. Hierbei muss man jedoch aufpassen, da die Reihen lansam immer ein wenig kürzer werden.

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So, Teil eins ist nun fertig. Man kann 2 “Fehler” im Kettengeflecht sehen. Diese stammen aus der Verkürzung des Umfangs. Hierbei muss man ein wenig tricksen.

Literatur für Templerdarsteller- Jürgen Sarnowski

So, heute mal ein Buch für diejenigen unter euch, die sich evtl. für eine Templer-Darstellung interessieren. Die Templer-Darstellung befasst sich Haupsächlich mit den historischen Templern, also jenen Ritteroden, welcher 1118-1120 in Jerusalem gegründet wurde. Ich persönlich bin ein einer Gruppe welche diese Darstellung auf Mittelaltermärkten zeigt.

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Aber bevor ich zum Buch komme, nein, Darstellung der mittelalterlichen Templer hat nichts mit Sekten zu tun! Wir sind kein Geheimbund und wollen damit auch nichts zu tun haben.

Für den Anfang ist das Buch, besser Büchlein von Jürgen Sarnowski sehr gut geeignet. Die Geschichte des Ordens wird kurz und knapp beschrieben. Für die Größe des Büchleins enthält es viele Informationen. Man gewinnt einen sehr guten Überblick über die Entstehung und Ausbreitung der Templer, bis hin zu ihrem Untergang. In einem kleinen Buch wird das Wichtigste zusammengefasst um einen guten Überblick zu erlangen. Wer genaueres und mehr wissen will oder genauere Informationen zur Ordensstrukturen haben will braucht jedoch ein anderes Buch.

Da mich unter anderem Darstellungsbedingt dieses Thema interssiert habe ich natürlich weiter Bücher zu diesem Thema gelesen und werde daher häüfiger Literatur zu diesem Thema vorstellen.

Unser Zelt 2014

Wer geht denn nicht auf Mittelaltermärkte um in eine andere Zeit einzutauchen?! Schon lange bevor meine Geliebte und ich uns einer Truppe anschlossen, schlenderten wir gerne mal über den ein oder anderen Markt. Da wir uns nur zu gut daran erinnern, wie spannend es war auf Märkten mal in Zelte zu spicken, stand für uns früh fest, das wir ein Schauzelt haben wollen. Und seit dieser Saison können wir ein schönes 2-Mast-Zelt unser Eigen nennen.

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Das schöne Zelt links ist unser kleines Schätzchen.

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Bald hatten wir bereits zwei Teppiche beim schwedischen Mittelalterausstatter mit dem goldenen “I” besorgt. Mit ein paar Decken und Schaffellen bekommt man so ein ansehnliches und gemütliches Heim auf Zeit.

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Mit ein paar Laternen hat man auch Nachts ein kleines und sicheres Licht, ohne das gleich das Zelt abfackelt.

Nächste Saison kommen noch ein paar mehr Teppiche und Möglichkeiten um Gewandungen aufzuhängen hinzu.