Färben mit Zwiebelschalen

Meine Liebste stand mal wieder vor den Färbertöpfen und hat auf ihrem Blog  das Ergebnis geteilt. Dieses mal waren es Zwiebelschalen, passend zur Jahreszeit, und für uns gab es Zwiebelkuchen um genug Schalen zu erhalten.

Ihr braucht:

• Zwiebelschalen

• Wolle (vorgebeizt mit Alaunsalz)

• Färbertopf

Den Kochtopf, den ihr fürs Pflanzenfärben und dem Beizen von Wolle verwendet, dürft ihr nicht mehr zum Zubereiten von Lebensmitteln verwenden. Auch die Zutaten fürs Färben oder Beizen sollten getrennt von Lebensmitteln aufbewahrt werden. Ich achte immer darauf, dass keine Lebensmittel in der Nähe sind, wenn ich in unserer Küche färbe. Zudem arbeite ich immer bei weit geöffnetem Fenster.

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Um ein schönes goldgelb zu färben benötigt ihr Zwiebelschalen im Verhältnis 2:1. Das heißt, habt ihr 100g Färbegut, braucht ihr 200g Zwiebeln. Allerdings sind Zwiebelschalen sehr ergiebig und ich habe noch gut zwei weitere Züge mit dem Sud färben können. Haltet also gerne vorgebeizte Wolle auf Vorrat, wenn ihr nichts vom Farbsud verschwenden wollt. Setzt den Kochtopf auf und kocht die Wolle gleich direkt mit den Zwiebelschalen auf.

Kontaktfärbungen (so nennt man das gleichzeitige Kochen von Färberdrogen und Wolle) sind eine ordentliche Schweinerei, da sich immer etwas im Wollgewebe verfängt. Wer also vermeiden möchte, dass Zwiebelschalen in der Wolle hängen bleiben, kann auch zuvor einen Sud Kochen und die Schalen absieben, ehe die Wolle in den Topf gegeben wird.

Ich habe den ersten Zug knapp 40 Minuten köcheln lassen, ehe ich sie zum abkühlen und auswaschen heraus genommen habe.

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Ich habe mich bei meinem ersten Versuch sehr auf das Verhältnis von 2:1 verlassen und viel zu wenig Wolle vorgebeizt und musste einfach unvorbearbeitete Wolle hinterherwerfen. Zu meiner Überraschung nahm die Wolle die Farbe gut an und hat auch beim auswaschen kaum an Farbintensität verloren.

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Brombeerfärbung

Meine Liebste hat auf ihrem Blog  ihre selbstgesponnene Wolle mit Brombeeren gefärbt. Warum ich das sage? Ganz einfach, es ist erstens selber gesponnene Wole, also ein klassisches altes Handwerk und dann auch noch natürlich gefärbt.

So, und wie geht das?

 

Ihr braucht:

• ca 250g Brombeeren (frisch oder TK)

• vorgebeizte Wolle

• Färbertopf und andere -Materialien

Den Kochtopf, den ihr fürs Pflanzenfärben und dem Beizen von Wolle verwendet, dürft ihr nicht mehr zum Zubereiten von Lebensmitteln verwenden. Auch die Zutaten fürs Färben oder Beizen sollten getrennt von Lebensmitteln aufbewahrt werden. Ich achte immer darauf, dass keine Lebensmittel in der Nähe sind, wenn ich in unserer Küche färbe. Zudem arbeite ich immer bei weit geöffnetem Fenster.

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Übergießt die Brombeeren mit genügend Wasser und bringt das Ganze zum Kochen. Ich habe meine Beeren ca. 30 Minuten köcheln lassen und hatte eine sehr schöne Farbe am Schluss bekommen.

Nach der Ziehzeit siebt ihr die Beeren gut ab. Ich habe noch frisches Wasser auf die Pampe gegeben, um möglichst viel Farbstoffe herauszuspülen. Anschließend legt ihr die vorgebeizte Wolle ins Färberbad und lasst sie mindestens 1 Stunde darin. Zu beginn nimmt die Wolle die Farbe schnell an, bleicht aber schnell aus, wenn Wasser nachgekippt werden muss. Nach der Kochzeit ist die Farbe im Wollgewebe fixiert. Lasst den Sud mit der Wolle darin gut auskühlen (am besten über Nacht), ehe ihr die Wolle mit ein bisschen Seife oder Duschgel vorsichtig auswascht.

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Dhalienfärbung

Die Liebste spinnt- im wahrsten Sinne des Wortes. Zuhause muss das Spinnrad herhalten und auf Lager die Handspindel.

Da aber das Spinnen von Fasern nur der halbe Weg zur schönen Wolle ist, wird in unserem Haus auch fleißig gefärbt -auch wenn unsere Küche genaugenommen viel zu klein dafür ist.

Diese Woche wurde mit Dahlienblüten gefärbt. Und das Ergebnis konnte sich durchaus sehen lassen.

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Die Dahlien gabs (günstiger als im Handel) auf dem Blumenfeld zum selbserschneiden und so hielt sich der Spaß auch in annehmbaren, finanziellen Grenzen.

Wie bei jedem Färbevorgang mit Naturfarben, wurde die Wolle im Vorfeld mit Alaun gebeizt. Während sie sich aushing, ging es ans Kochen der Dahlienköpfe. Unser heimischer Färbetopf ist ein wenig klein, weshalb die Blüten nur nach und nach darin Platz fanden um ausgekocht zu werden. Was nach 5 Minuten noch ziemlich gut roch und nach Blumensuppe aussah, einnerte nach 50 Minuten an schlechtgewordenen Spinat. Der Farbsud hatte aber indes eine kräftige dunkelrote Färbung angenommen und war nach dem Absieben auch weitesgehend geruchsneutral.

Die Liebste gönnte der Wolle 1 Stunde im Farbbad, ehe sie den Topf von der Herdplatte nahm und die Wolle über Nacht abkühlen lies. Am nächsten Morgen wurde alles sorgfältig ausgewaschen und zum trocknen aufgehängt.

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Die Farbe des Ergebnisses liegt irgendwio bei Gelb-Orange-Grün-Braun und ist schön intensiv.

Die Dahlie ist eine Pflanze, die ursprünglich in Mexiko heimisch war. In Europa wurde sie erst nach 1800 angepflanzt und ist darum nicht für die Färbung von Geweben geeignet, die für eine Darstellung mit Authenzitätsanspruch ausgewählt werden. Die Liebste hatte sie aus purem Interesse am Färberhandwerk zum färben gewählt und zeigt sie als solches Werksstück auch im Lager.